Bad Bertrich
1017 Einwohner, 871 ha, davon 474 ha Wald
Von der Mosel führt die Straße durch das waldreiche, gewundene Tal des Üßbaches 9 km in die Eifel hinein, bis sich ein Talkessel mit dem kleinen Kurort Bad Bertrich öffnet. Er hat seine Existenz dem Umstand zu verdanken, gerade noch in der Vulkaneifel zu liegen, mit der praktischen Folge, dass eine heiße Quelle von 32° C. zutage tritt, an der schon die alten Römer ihre Freude hatten. Unter den Kaisern Valentinian und Gratian wurde in Bertriacum ein prächtiges Badegebäude mit einem Säulentempel errichtet (364-383).
Ob die Bertricher Glaubersalzquelle die einzige im römischen Reich war, ist ungewiss, die einzige in Deutschland ist sie. Auch in späteren Jahrhunderten wurde ihre Heilkraft immer wieder von hohen Häuptern genutzt. Vor allem der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen hat sich hier am warmen Wasser im Waldtal wohlgefühlt - und viel für den kleinen Ort getan.
Er ließ vor allem das »Kurfürstliche Schlösschen« von seinem Hofbaumeister Andreas Gaertner erbauen, das er als Wohn- und Badehaus, aber auch als Empfangsgebäude nutzte, bis dann 1794 französische Revolutionstruppen dem Kurfürstentum und dem Feudalismus im Rheinland ein Ende machten.
1841/42 wurde der Üßbach umgeleitet und die Bachschleife des Römerkessels trockengelegt. Das schaffte Raum für einen Promenadenweg. Zwei Tunnel mit den schönen Namen Diana und Apollo führen seit 1984 die Landesstraße trotz der engen Tallage um den Ortskern herum. Seitdem ist Bad Bertrich ohne Durchgangsverkehr, was ihm bei seinen Gästen sicher noch zusätzliche Pluspunkte gebracht hat.
Die Gemeinde Bad Bertrich besteht aus den Ortsteilen Bad Bertrich mit den Wohnplätzen Marienhöhe und Sonnenhof, sowie Kennfus mit dem Wohnplatz Lucienhof.
In den ersten Jahrzehnten des 20ten Jahrhunderts hat die damals hochgeschätzte und viel gelesene Schriftstellerin Clara Viebig häufig in Bad Bertrich gelebt und gearbeitet.
Erlebnisweg Geo-Route Bad Bertrich
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